Der Runde Tisch gegen Rassismus und der KJR für die Partnerschaft für Demokratie hatten unter dem Motto „Miteinander für Frieden und Demokratie“ zu einem starken Zeichen der Solidarität mit der Ukraine aufgerufen. Und es kamen rund 400 Bürger*innen aus Dachau Stadt und Land! Am Ende spendeten sie über 2.400 EUR zur Unterstützung für den Partnerlandkreis Oświęcim, in den schon über 2000 Menschen aus der Ukraine geflüchtet sind.
Zum Abschluss der Kundgebung haben sich alle Mitwirkenden unter den Klängen der Nationalhymne der Ukraine auf der Bühne versammelt.
v.l.n.r. Martin Modlinger (Vorstand Seebrücke Dachau), Fabian Handfest (Sprecher Runder Tisch gg Rassismus), OB Florian Hartmann, Ingeborg Müller-Hohagen (Lagergemeinschaft Dachau), Peter Heller (Sprecher Runder Tisch gg Rassismus), Konsul Dmytro Shevchenko (als Vertreter des Generalkonsulates der Ukraine in München), Stephan Batteiger (Vorstand KJR), Olga Reif (Geflüchtete aus der Ukraine), MdL Bernhard Seidenath, MdB Beate Walter-Rosenheimer, Landrat Stefan Löwl, Ludwig Gasteiger (Geschäftsführer Kreisjugendring für die Partnerschaft für Demokratie)
Miteinander für Frieden und Demokratie. Dachau solidarisch.
Wir wissen nicht, wie sich die Kriegslage in der Ukraine in den kommenden Wochen entwickeln wird. Fest steht aber, dass dieser Krieg ein Angriff nicht nur auf die Menschen in der Ukraine, sondern auch auf ihre Freiheit und darüber hinaus auf die globalen Demokratiewerte ist.
Der Runde Tisch gegen Rassismus und die Partnerschaft für Demokratie rufen deshalb auf zu einer
Großkundgebung auf der Thoma-Wiese Sonntag 03.04. um 14.30 Uhr
Unsere Erwartung ist, dass die Bevölkerung von Dachau Stadt und Land auch an diesem Tag Solidarität zeigt, um Miteinander für Frieden und Demokratie einzustehen.
Wir würden uns freuen, Euch alle so zahlreich wie möglich begrüßen zu können. Die Themen, die von der gegenwärtigen Situation berührt werden, sind ebenso immens wie vielschichtig. Uns geht es natürlich um die Solidarität mit der Ukraine und ihren Bewohner*innen. Es ist uns aber auch wichtig, die Gefahren für unsere Demokratie aufzuzeigen. Ganz offenkundig ist eine solche Gefahr mit dem Krieg verbunden, der von einer Diktatur ausgeht. Doch schon gibt es hierzulande Trommelwirbel, der den großen Diktator preist.
Zur musikalischen Umrahmung spielt das Ensemble Quintessenz.
Wir sind in Sorge. Schon seit Dezember wird auch der Landkreis Dachau zum Austragungsort der sog. „Spaziergänge“. Gleichzeitig arbeitet das gesamte Personal in sensiblen Bereichen, insb. den Krankenhäusern, Praxen, Alten- und Pflegeheimen sowie Behinderteneinrichtungen am Limit, zunehmende Krankheitsfälle schwächen das Personal noch zusätzlich. Nach wie vor sterben viele Menschen oder erleiden langfristige Infektionsfolgen (long Covid). Ein Großteil der Menschen in der Region verhält sich vernünftig, solidarisch und empathisch. Restaurants und der Einzelhandel setzen die geltenden Hygienemaßnahmen um, Kultur- und Sporteinrichtungen müssen zum Wohl aller Menschen ihre Türen immer wieder schließen, Unternehmen versuchen trotz Ausfällen mit 2G/3G, Quarantäne und Tests ihre Produktion auch in der Pandemie aufrecht zu erhalten. Viele Betriebe und Existenzen sind gefährdet. Wenn sich alle Menschen durch Maßnahmen wie Abstand, Maske, Impfung solidarisch mit ihren Mitbürger*innen zeigen würden, wären solch schwere Einschränkungen nicht in diesem Maße nötig.
Wir wollen Verantwortung mitübernehmen für unsere Region. Sog. „Querdenker“ hatten das Thema Corona-Leugnung ursprünglich besetzt. Dieser Gruppe gehören auch „Reichsbürger“ an. Mittlerweile nutzen wie selbstverständlich die AfD, der „III. Weg“ und andere Neurechte bzw. Rechtsextremisten die Pandemie als Vorwand, um die Gesellschaft zu spalten und die Demokratie zu gefährden. Bewusst und offen suchen dabei selbsternannte Corona-Kritiker den Schulterschluss mit der rechtsextremen Szene. Wir wissen, dass nicht alle „Spaziergänger“ diesem Spektrum angehören. Wer sich aber davon nicht distanziert und „nur“ mitläuft, lässt sich instrumentalisieren. Andernorts gehen „Spaziergänger“ sogar teils aggressiv gegen Beamt*innen und Pressevertreter*innen vor und versuchen Andersdenkende einzuschüchtern. Wir können es nicht zulassen, dass diese kleine, viel zu laute Gruppe noch lauter wird. Viele „Spaziergänge“ werden von rechtsextremen Gruppen organisiert. Sie werden aber ganz bewusst nicht ordnungsgemäß angemeldet, um die Öffentlichkeit über Leitung und rechten Hintergrund im Unklaren zu lassen. Die Teilnehmer*innen reisen dafür sogar überregional an, es hat sich ein „Spaziergangs“-Tourismus gebildet. Sie sind weder die Mehrheit, noch bilden sie den Querschnitt unserer Bevölkerung ab. Dachau soll – ebenso wie die übrigen Gemeinden im Landkreis – kein Aufmarschplatz der Rechtsextremen und Corona-Leugner sein. Deshalb lehnen wir eine Verharmlosung der „Spaziergänge“ deutlich ab. Hinter ihnen verbergen sich Vereinnahmungsstrategien Rechtsextremer. Besonders abstoßend: Im Zuge der bundesweiten Mobilisierung wurden bereits hunderte Mordaufrufe in Chatgruppen verbreitet. Ebenso werden zunehmend antisemitische Inhalte sowie krude Schuldzuweisungen an jüdische Bürger*innen geteilt.
Wir zeigen Haltung. Im Zuge von „Spaziergangs“-Demonstrationen wird immer wieder unterstellt, dass unsere Demokratie eine Diktatur sei und Freiheitsrechte nicht mehr gelten würden. Wir, die Mehrheit, stehen hinter den legitimen staatlichen Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Corona-Virus. Ebenso stehen wir zu der Meinungsfreiheit, Kritik daran im demokratischen Rahmen zu üben. Einsamkeit und Isolation bedrücken viele Menschen. Seit Beginn der Pandemie sind allein im Landkreis Dachau fast 200 Menschen an dem Virus gestorben. Wir vertrauen auf die Empfehlungen der Wissenschaft, um größeren Schaden von allen abzuwenden. Wir wollen diese Pandemie so schnell wie möglich beenden, um weiteren bzw. unnötigen Schaden abzuwenden. Hierfür braucht es ein weiterhin solidarisches Miteinander. Dazu müssen auch Einschränkungen unserer Freiheit akzeptiert werden, um uns und unsere Nächsten zu schützen.
Wir stehen gemeinsam für unsere Demokratie und einen solidarischen, demokratischen und rechtsstaatlichen Weg aus der Pandemie ein! Deshalb bitten wir alle Menschen darum, diesen Aufruf mit zu unterzeichnen.
Der Runde Tisch gegen Rassismus Dachau verurteilt die antisemitischen Äußerungen und alle Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Bürger*innen der letzten Tage und Wochen in Deutschland auf das Schärfste. Antisemitismus und jegliche Form von Rassismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft.
Äußerer Anlass für die Ausschreitungen u.a. vor der Synagoge in Gelsenkirchen war die Eskalation im Nahost-Konflikt. Die dortige Entwicklung und das damit verbundene Leid können und dürfen diskutiert werden, das gebietet das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung. Eine entsprechende politische Meinungsäußerung, etwa zu militärischen Handlungen eines Staates oder dem Agieren einer Terrororganisation sowie zur Sorge um den Frieden auf der Welt, ist aber strikt zu trennen von antisemitischem Vorgehen, wie judenfeindlichen Aktionen, Übergriffen auf Jüdinnen und Juden sowie pauschalem Judenhass. Solches ist von dem Recht auf freie Meinungsäußerung in keiner Weise gedeckt. Dies ist keine Kritik, sondern Hass. Hass ist niemals eine Meinung.
Antisemitismus hat eine sehr lange Geschichte. Wer dachte, nach dem Holocaust würde er der Vergangenheit angehören, sieht sich leider getäuscht. Er zeigte sich etwa im Anschlag von Halle an Jom Kippur (2019), er lebt in Verschwörungsmythen unserer Tage fort und kommt häufig im Mantel vorgeblich anderer Zwecke zum Vorschein. Der Nahostkonflikt kann Antisemitismus weder rechtfertigen, noch dürfen wir diesen dadurch relativieren.
Lassen wir uns nicht von Antisemit*innen und anderen Rassist*innen in die Irre führen, sondern von menschengerechten Idealen leiten. Das gilt überall, aber es gilt gerade auch hier: in Dachau.
Kundgebung Wann: Mittwoch, den 26.02.2020 von 17:30 bis 19:00 Uhr Wo: Augsburger Str. gegenüber dem Ludwig-Thoma-Haus
Am Mittwoch den 26.2. ruft der Runde Tisch gegen Rassismus Dachau e.V. zu einer Versammlung in die Augsburger Straße gegenüber vom Ludwig-Thoma-Haus. Die Kundgebung beginnt um 17.30 und endet gegen 19.00 Uhr. Zeitgleich lädt die AfD zum politischen Aschermittwoch mit der AfD-Landesvorsitzenden Frau Corinna Miazga MdB.
Wir wollen der zehn Opfer der rechtsradikalen Anschläge von Hanau gedenken, und wir wollen zugleich lautstark mahnen und anklagen. Der Mehrfachmord war ein rechtsextremes Gewaltverbrechen. Rechtsradikale und rassistische Gewalttäter versuchen, die demokratische Ordnung und die garantierten Freiheitsrechte zu zerstören. Sie versuchen Gegenmaßnahmen, wie zum Beispiel islamistische Anschläge, zu provozieren, die wiederum der rechtsextremen Bewegung Zulauf bringen sollen. Kurz nachdem ein ganzes Netzwerk, die sog. „Gruppe S“, die gerade eine Anschlagserie beginnen wollte, enttarnt wurde, kam es zur Tat von Hanau. Während sogleich weitere mutmaßlich rechtsradikale Übergriffe, z.B. Schüsse auf eine Shisha-Bar in Stuttgart, erfolgten, zeigte sich die AfD vielerorts lieber erfreut und zynisch als besorgt um die Sicherheit und Unversehrtheit der Menschen in Deutschland. So schreibt der Kreisverband der AfD Augsburg zu einem Zeitungsbericht über die blutige Tat in Hanau: „Deutschland auf dem Weg zum Multikulti-Drecksloch.“ Die Tat zu verurteilen kam ihnen nicht in den Sinn.
Der Runde Tisch gegen Rassismus Dachau e.V. richtet sich mit folgenden offenen Brief im Wortlaut an Frau Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, Herrn Bundesinnenminister Horst Seehofer und Herrn Staatsminister des Innern Joachim Herrmann:
Liebe MitstreiterInnen für Demokratie und Toleranz, Angesichts der doch recht positiven Entwicklung sagen wir hiermit die Kundgebung morgen ab. Wir werden trotzdem mit einem kleinen Infostand und ein paar UnterstützerInnen vor Ort sein, um Interessierten zu zeigen, was wir als Runder Tisch alles machen, wofür wir stehen und, dass wir gerne auch in Zukunft engagiert zusammen mit allen BürgerInnen Zivilcourage zeigen werden!
Genießt morgen den schönen Tag und das Leben und immer dran denken: Die Freude ist der Anfang der Freiheit 🎉😄
Am 29.09. will die AfD im Adolf-Hölzel-Saal eine erneute Veranstaltung, diesmal u.a. mit Alice Weidel abhalten.
Vor drei Wochen haben wir sehr großen Zuspruch erfahren. Deshalb ruft der Runde Tisch gegen Rassismus erneut zu einer Demonstration auf.
Samstag 29.09.2018 ab 09.30 bis 13.00 Uhr
Dachau-Ost am Ernst-Reuter-Platz
Diesmal werden wir vor Ort bleiben. Wir wollen friedlich und mit Musik und Tanz zeigen, wie vielfältig eine große Zahl an Menschen sein kann.
Wir freuen uns, dass uns BR-Kultmoderator Matuschke an diesem Samstagvormittag in seiner ureigentlichen Funktion als Moderator begleiten wird.
Etliche Organisationen, die den Runden Tisch unterstützen, haben bereits zugesagt, ein Kurzstatement zu ihrem Demokratieverständnis abzugeben.
Vor und nach den in kleinere „Pakete“ geschnürten Demokratie-Kundgebungen wird es Musik in großer Bandbreite geben, auf jeden Fall sollte für alle etwas zum Tanzen dabei sein!
Egal, was die AfD (nicht) veranstaltet, wir werden unabhängig davon wieder ein starkes Zeichen für Demokratie setzen!
am 9. September 2018 ruft der Runde Tisch gegen Rassismus Dachau die Dachauer Bevölkerung auf, für Frieden in unserer demokratischen Gesellschaft und gegen Rassismus sowie jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu demonstrieren. Anlass ist eine Veranstaltung der AfD, diesmal im Adolf-Hölzel-Saal in Dachau-Ost. Es soll u.a. Beatrix von Storch sprechen, eine der bekanntesten Scharfmacher*innen rechts außen.
Frau Storch steht nicht nur für eine geschichtsrevisionistische Haltung in der AfD, die vom Holocaust nichts mehr wissen will, sondern auch für die Partei der sozialen Kälte: Altadel, der seinen Namen schon lange nicht mehr verdient. Sie blenden die kleinen Leute, um Politik für ihre eigenen Interessen zu machen. Keine AfD in Dachau! AfD ist keine Alternative – für Keinen!!!
Der Ablauf des Sonntagvormittags am Ernst-Reuter-Platz in Dachau-Ost gestaltet sich wie folgt:
10 Uhr – Beginn mit einer Kundgebung – Es sprechen u.a. Ernst Grube (Holocaust-Überlebender und Präsident der Lagergemeinschaft Dachau) und Simone Burger, DGB-Regionalgeschäftsführerin
Anschließend gegen 10.45 Uhr Demonstrationszug vom Ernst-Reuter-Platz über die Ludwig- Ernst-Straße, Sudetenlandstraße, Würmstraße und Jakob-Kaiser-Straße zurück zum Ernst- Reuter-Platz
Fortsetzung der Kundgebung mit dem BR-Kultmoderator und Kabarettisten Matuschke
12 Uhr – Die evangelischen und katholischen Kirchen in Dachau laden zu einem ökumenischen Friedensgebet auf dem Ernst-Reuter-Platz ein
Musikalische Begleitung durch die Samba-Trommelgruppe Münchner Ruhestörung sowie die Band Affentheater, die aus der Knabenkapelle Dachau hervorgegangen ist.
Wir wollen am 9.9. (und nicht nur da) gemeinsam mit vielen Menschen dafür eintreten und auftreten, dass wir alle in unserem Staat respektvoll, human und tolerant miteinander umgehen.
Als der US-Schriftsteller James Baldwin im Dezember 1987 starb, hinterließ er ein 30-seitiges Manuskript mit dem Titel „Remember This House“. Das Buch sollte eine persönliche Auseinandersetzung mit den Biografien dreier enger Freunde werden, die alle bei Attentaten ermordet wurden: Martin Luther King, Malcolm X und Medgar Evers. I AM NOT YOUR NEGRO schreibt Baldwins furioses Fragment im Geiste des Autors filmisch fort und verdichtet es zu einer beißenden Analyse der Repräsentation von Afro-Amerikanern in der US-Kulturgeschichte.
Nachdem er im Zuge des vergangenen Präsidentschaftswahlkampfes in den USA größere Verbreitung erfuhr, ist der Begriff der Fake News spätestens seit der letzten Bundestagswahl endgültig auch in Deutschland angekommen. Hier bedient sich auch die extreme Rechte in ihrer politischen Propaganda immer wieder entsprechender, nachweislich falscher Nachrichten. Der Vortrag stellt gängige Themen, Logiken sowie Funktionsweisen rechter Fake News vor und beleuchtet zivilgesellschaftliche Gegenstrategien.
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