Seit dem Frühjahr trifft sich ein breites und sehr buntes Aktionsbündnis regelmäßig zu einem Runden Tisch gegen Rassismus. Das Bündnis hat nun gemeinsam mit den Wirten der fünf Volksfestzelte am Donnerstag, den 24.7.2014 den Startschuss für die Kampagne „Kein Platz für Rassismus – Dachauer zeigen Zivilcourage“ gegeben.
Anlass für die Initiative des selbstverwalteten Jugendzentrums Freiraum Dachau, zu einem Runden Tisch einzuladen, waren immer wieder auftretende rechtsextreme oder rassistisch motivierte Vorkommnisse in Dachau. Dem Aufruf folgte eine überwältigende Anzahl von gesellschaftlichen und politischen Gruppierungen und Institutionen. (Sie finden die genaue Auflistung aller bis dato Beteiligten in der beigelegten Broschüre; weitere Unterstützer haben sich angekündigt.) Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Florian Hartmann.
Rechtsextremismus und allgemein jegliche Formen von Rassismus müssen bewusst in der Gesellschaft offengelegt und diskutiert werden. Nur der breite Diskurs kann nachhaltig sensibilisieren und einen antirassistischen Konsens auf eine solide Basis stellen. So wird gewährleistet, dass die Dachauer Zivilgesellschaft künftig Vorkommnissen wie den – in der beigelegten Broschüre beschriebenen – Ereignissen der letzten Zeit wirksam entgegentreten kann. Der Bildung irgendeiner „rechten Szene“ wird damit von vornherein der Boden entzogen.
Die jetzt gestartete Kampagne richtet sich zunächst einmal an die Geschäftsinhaber und vor allem an die Gastronomen in Dachau. Sie haben ab sofort die Möglichkeit, sich dem Statement „Wir werden diese Leute nicht bedienen“ anzuschließen. Damit setzen Sie zum einen ein Zeichen, dass sie rassistische Propaganda (d.h. aktive Werbung o.ä.) in ihren Lokalen nicht dulden. Zum anderen wird der Runde Tisch in der nächsten Zeit ein auf Dachau zugeschnittenes Dossier erstellen, das den Wirten Hilfestellungen gibt z.B. bei der Identifizierung von einschlägiger Kleidung, Codes und Werbematerial und das den Wirten Handlungsmöglichkeiten in bestimmten Situationen aufzeigt. Vorbild dieses Dossiers sind ähnliche (und sehr erfolgreiche) Initiativen in Nürnberg und Regensburg.
Der Runde Tisch gegen Rassismus freut sich ganz außerordentlich, dass sich sämtliche Festwirte sofort bereit erklärten, die Kampagne zu unterstützen und als Erste in Dachau Ihre Unterschrift auf der Selbstverpflichtung zu leisten. Im Beisein von OB Florian Hartmann, Bürgermeister Kai Kühnel, Volksfestreferent Robert Gasteiger, Zeitgeschichtsreferent Günter Heinritz, den StadträtInnen Sören Schneider, Sophie Kyriakidou und Luise Krispenz, Frau Christine Wörthmann und Frau Würschnitzer von der Abteilung Jugend der Stadt sowie VertreterInnen des Kreisjugendrings und des Freiraum Dachau gaben sie so den Startschuss für die Kampagne.
In der nächsten Zeit werden die Beteiligten des Runden Tisches mit Broschüren, Aufklebern, Plakaten und Bierdeckeln losziehen und alle Dachauer Wirte besuchen, um sie zum Mitmachen zu gewinnen.
Unsere Broschüre für Gastronom*innen (PDF)
Dachau, 26.07.2014
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