Pressemitteilung: Mahnwache in Dachau am 09.11.2014

Es findet kommenden Sonntag anlässlich des gestohlenen Eingangstores der KZ-Gedenkstätte in Dachau eine Mahnwache statt.

Die Presse berichtete:
Angriff auf die Erinnerung (SZ Dachau vom 03. November 2014)
Ein Stich ins Herz der KZ-Gedenkstätte (Dachauer Nachrichten vom 04. November 2014)
Dachau: Unbekannte stehlen Tür mit „Arbeit macht frei“-Schriftzug (Spiegel vom 02. November 2014)

Gedenken kann man nicht stehlen. Dafür stehen wir ein.

Memories cannot be stolen. We will vouch for that.

Wann? Sonntag, 09.11.2014 um 12:30 bis 13:00 Uhr
Wo? Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte

PRESSEMITTEILUNG

Der Dachauer Runde Tisch gegen Rassismus, der sich seit Frühjahr diesen Jahres regelmäßig trifft, steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Florian Hartmann und setzt sich aus allen demokratischen Parteien im Dachauer Stadtrat und darüber hinaus, sowie aus Vertretern der Kirchen, der Verwaltung, privater Vereine, der Wohlfahrtsverbände, der Gewerkschaften, von KZ-Überlebenden und insbesondere auch der Jugend zusammen. Es ist ein außerordentlich breites Bündnis entstanden, das sich für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rassismus sowie für Bewusstseinsschärfung und Aufklärung einsetzt. Mit Erfolg arbeitet das Bündnis gerade an der Kampagne „Kein Platz für Rassismus“ zusammen mit Dachauer Gastronomen und Geschäftsleuten. (Näheres unter www.dachau-zeigt-zivilcourage.de)

Angesichts des Diebstahls des historischen Tores im Eingang zur KZ-Gedenkstätte Dachau letztes Wochenende betrachtet es der Runde Tisch gegen Rassismus als seine ureigene Aufgabe, der Öffentlichkeit zu signalisieren, dass die entstandene Lücke an diesem Gedenkort gegen Rassismus und Naziterror eigentlich nur eine optische Lücke ist: Die Existenz und das Wirken unseres Bündnisses zeigen, dass das Gedenken, die Aufklärung und der zivilgesellschaftliche Konsens gegen Rassismus unverbrüchlich fortbestehen, weil sie gerade nicht materieller Natur sind. Daher halten wir am

Sonntag, den 9. November 2014, von 12.30 Uhr bis ca. 13.00 Uhr

eine stille Mahnwache ab. Treffpunkt ist am Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte, der genaue Ort der Mahnwache wird dann endgültig feststehen.

Wir fordern all unsere Unterstützerinnen und Unterstützer auf, an dieser Mahnwache teilzunehmen. Geben wir gemeinsam ein Signal, dass wir längst bereit sind, Verantwortung für das Gedenken an die Opfer der Nazi-Gräuel sowie für das Miteinander in unserer Gesellschaft zu übernehmen, und dass wir uns nicht von Angriffen jedweder Art und ganz gleich welcher Motivation erschüttern lassen. Unser Motto lautet daher „Gedenken kann man nicht stehlen. Dafür stehen wir ein.“

Die Teilnahme an der Mahnwache lässt sich verbinden mit dem Besuch der beiden Veranstaltungen zum Jahrestag der Pogromnacht auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte: Um 11 Uhr beginnt in der Evangelischen Versöhnungskirche der ökumenische Gedenkgottesdienst mit der Eröffnung der Ausstellung „Täter, Helden, Opfer – Bilder gegen das Vergessen“. Um 13 Uhr beginnt am ehemaligen Jourhaus die jährliche Gedenkveranstaltung der DGB-Jugend mit dem Credo „Erinnerung muss leben“.

Flugblatt Download (PDF)

Im Nachhinein findet eine Gedenkveranstaltung der DGB-Jugend Bayern mit dem Titel „Erinnerung muss leben! Gedenkveranstaltungen zum Novemberpogrom“ statt.